Online Ratgeber zum Thema
"Arzneimittel als Mikronährstoffräuber"
von Uwe Gröber

Medikamente als Mikronährstoffräuber - was Ihr Arzt Ihnen nicht gesagt hat!

Mikronährstoffmangel durch Medikamente – ein unterschätztes Risiko, das selbst vielen Ärzten nicht bewusst ist. Erfahren Sie hier, wie Sie einem Mangel am besten vorbeugen und welche Vitamine und Mineralstoffe für Sie vor allem wichtig sind.

Kurz-Überblick

Gehören auch Sie zu den vielen Menschen in Deutschland, die regelmäßig Arzneimittel einnehmen?

Ob Antibabypille, Antibiotika, Blutdrucksenker, Cholesterinsenker, Diabetesmittel, harntreibende Medikamente, Krebsmedikamente, Magen-Darm-Mittel oder Osteoporosemittel: Eine Vielzahl von Arzneimitteln kann bei regelmäßiger Einnahme die Aufnahme und Verwertung von Vitaminen und Mineralstoffen in unserem Körper stören. Dadurch steigt das Risiko für Nebenwirkungen mit der Folge, dass die individuelle Lebensqualität abnimmt.

Arzneimittel und Mikronährstoffe (z. B. Vitamine) benutzen im Körper bei der Aufnahme, Verstoffwechselung und Ausscheidung dieselben Stoffwechselwege. Zum Teil konkurrieren sie dabei um dieselben Enzyme und Transportsysteme. Das ist auch einer der Gründe, warum bei chronischer Einnahme von Medikamenten (z.B. Cholesterinsenker, Magen-Darm-Mittel, Säureblocker, Blutdruckmittel, Entwässerungsmittel, Cortison) das Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen steigt.

Für eine lebenslange Gesundheitsvorsorge ist es also wichtig, den Körper regelmäßig und optimal mit allen wichtigen Mikronährstoffen zu versorgen. Im gesamten Stoffwechsel arbeiten alle Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe Hand in Hand zusammen und benötigen sich gegenseitig. Zur Optimierung Ihrer Ernährung, sozusagen als nutritives Sicherheitsnetz haben sich in der Prävention vor allem hochwertige Mikronährstoff-Konzentrate aus biologischem und natürlichem Ursprung, die man zum Beispiel täglich zur Mahlzeiteneinnahme trinkt bewährt.

Was sind Mikronährstoffe?

Zu den Mikronährstoffen werden die Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und zum Teil auch die essenziellen Fett- und Aminosäuren gezählt. Die sekundären Pflanzeninhaltsstoffe, wie z.B. Astaxanthin, Curcumin und Resveratrol, sind zwar nicht lebensnotwendig, werden aber aufgrund ihrer vitaminartigen Wirkung auch als Phytamine bezeichnet.

Mikronährstoffe bestimmen die Stoffwechselleistung

Mikronährstoffe sind lebensnotwendig, sozusagen essenziell. Da unser Körper Vitamine und andere Mikronährstoffe nicht selber herstellen kann, müssen sie regelmäßig mit der Nahrung – also mit den Makronährstoffen – in ausreichender Menge aufgenommen werden. Makronährstoffe sind sozusagen die Träger der Vitamine und anderen Mikronährstoffe. Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren üben an vielen Schaltstellen im Energie- und Immunstoffwechsel eine regulierende Funktion aus und sorgen damit für einen reibungslosen Ablauf unseres Stoffwechsels. In unserem Körper gibt es nahezu keinen Stoffwechselschritt, an dem nicht ein Mikronährstoff beteiligt ist. Dazu zählen unter anderem die:

  • Aktivierung von Enzymen und Hormonen (Stoffwechselaktivität)
  • Abwehrleistung des Immunsystems (Immunstoffwechsel)
  • Energieproduktion in den Kraftwerken unserer Zellen, den sogenannten Mitochondrien (Energiestoffwechsel)
  • Leistungsfähigkeit des Herzmuskels (Herzkraft und -rhythmus)
  • Kontraktion der Skelettmuskulatur (Muskelkraft und -koordination)
  • Impulsübertragung in und der Informationsaustausch zwischen den Nervenzellen (Nerven- und Gehirnstoffwechsel)

Alle in unserem Körper vorkommenden Stoffwechselreaktionen gehorchen den Gesetzen der Biochemie. Ohne Enzyme, den sogenannten Stoffwechselkatalysatoren, würden diese Reaktionen aber gar nicht erst in Gang kommen. Enzyme managen fast jede biochemische Reaktion und sind dadurch für die Aufrechterhaltung eines effizienten und geordneten Stoffwechsels verantwortlich. Die meisten Enzyme können ihre Stoffwechselarbeit allerdings nur mithilfe von Mikronährstoffen erfüllen.

Je besser unser Körper mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt ist, umso harmonischer und leistungsfähiger läuft der Stoffwechsel, oder anders gesagt: Da Mikronährstoffe als Enzymaktivatoren an tausenden von Stoffwechselprozessen beteiligt sind, kann ein leichter Mikronährstoffmangel bereits die zelluläre Energieproduktion verringern und die Schlagkraft des Immunsystems schwächen. Unser Stoffwechsel läuft dann nur noch mit halber Kraft, denn Mikronährstoffe aktivieren, beschleunigen und regulieren jeden enzymatischen Arbeitsschritt in der gigantischen Chemiefabrik unseres Körpers. Bei einem Leistungssportler können derartige Stoffwechselschwächen über Sieg und Niederlage entscheiden!

Risikogruppen für Mikronährstoffmangel

Ein Großteil der Nahrungsmittel, die wir heute verzehren, ist industriell weiterverarbeitet, raffiniert, gekocht und enthält Zusatz- oder Konservierungsmittel. Diese Industriekost ist in der Regel energiereich aber mikronährstoffarm. Wie aktuelle Verzehrsstudien aus Deutschland zeigen, müssen bestimmte Bevölkerungsgruppen im Hinblick auf eine schlechte Mikronährstoffversorgung als besonders empfindlich angesehen werden. Unter den potenziellen Risikogruppen für Mikronährstoffmängel befinden sich vor allem:

  • Kinder und Jugendliche (z. B. erhöhter Bedarf durch Wachstum)
  • Berufstätige (z. B. erhöhter Bedarf durch einseitige Ernährungsgewohnheiten, Stress, Genussmittelkonsum)
  • Schwangere und Stillende
  • ältere Menschen (z. B. erhöhter Bedarf durch altersphysiologische und medikationsbedingte Störungen der Mikronährstoffverwertung, altersbedingte Beeinträchtigung verschiedener Organe, z. B. Haut, Niere, Leber)
  • Personen mit Magen-Darm-Störungen (z. B. atrophische Gastritis)
  • Kranke (vor allem Diabetiker und Krebspatienten)
  • Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen

Je mehr Medikamente desto höher das Risiko

An die 10 verschiedenen Medikamente pro Tag nimmt zum Beispiel ein älterer Mensch im Altenheim zu sich. Diesen Chemie-Cocktail kann der Körper irgendwann nicht mehr über Leber und Niere entgiften und der Betroffene landet im schlimmsten Fall im Krankenhaus mit möglicherweise lebensbedrohlichen Folgen.

Ein praxisrelevantes Thema über das man in der Medizin natürlich nicht gerne spricht. Unabhängig von den vielfältigen Wechselwirkungen der Arzneimittel untereinander, kann sich die Medikation auch zulasten des Vitamin- und Mineralstoffhaushalts auswirken.

Zahlreiche Medikamente erhöhen den Mikronährstoffbedarf

Wie stark das eingenommene Medikament Ihren Mikronährstoffhaushalt beeinflusst, hängt dabei unter anderem von diesen Faktoren ab:
Medikamente als Mikronährstoffräuber
  • der Art des Medikaments
  • Ihrem allgemeinen Mikronährstoffstatus im Blut
  • Ihren individuellen Ernährungsgewohnheiten
  • der Einnahmedauer des Medikaments
Schon ein einzelnes Medikament kann erheblichen Einfluss auf unsere Versorgung mit Mikronährstoffen nehmen. Je mehr Medikamente gleichzeitig eingenommen werden, desto intensiver wird in den Mikronährstoffhaushalt eingegriffen, zusätzlich zu den Wechselwirkungen der Arzneimittel untereinander. Hierdurch kann sowohl die Wirkung des Medikaments negativ beeinflusst werden als auch die Funktion der Mikronährstoffe. Insbesondere chronisch Kranke und Senioren haben ein erhöhtes Risiko für Störungen im Mikronährstoffhaushalt.
In der folgenden Grafik sind die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Mikronährstoffen dargestellt:
Schaubild Arzneimittel als Mikronährstoff-Räuber
Diese Beispiele zeigen, wie erheblich die Auswirkungen sind:

Cholesterinsenker hemmen Coenzym Q10

Cholesterinsenker werden seit Jahren erfolgreich zur Senkung erhöhter Cholesterinwerte eingesetzt, um Gefäßverkalkungen vorzubeugen die langfristig zum Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können. Eine unerwünschte Nebenwirkung ist, dass der Körper kaum noch Coenzym Q10 produzieren kann. Coenzym Q10 ist wichtig für den Energiestoffwechsel der Zellen. Ein Mangel kann beispielsweise zu Muskelschmerzen und weiteren Störungen führen.

Harntreibende Medikamente (Diuretika) schwemmen Mikronährstoffe aus

Harntreibende Medikamente, auch Diuretika genannt, führen zur erhöhten Wasserausscheidung über die Nieren aus dem Körper. Sie helfen z.B. bei Bluthochdruck, Ödemen oder Herzinsuffizienz. Jedoch steigt mit der Wasserausscheidung auch die Magnesiumausscheidung über den Urin, was bei regelmäßiger Einnahme zu einem deutlichen Magnesiummangel führen kann.

Säureblocker stören Mikronährstoff-Aufnahme

Säureblocker werden vor allem bei Sodbrennen oder Magen-Darm-Geschwüren eingesetzt. Sie verhindern, wie ihr Name bereits vermuten lässt, dass im Magen zu viel Magensäure vorhanden ist. Die dadurch bedingte pH-Wert-Veränderung stört die pH-abhängige Aufnahme von Vitamin B12 und Magnesium erheblich.

Antiepileptika bauen Vitamine ab

Medikamente gegen epileptische Anfälle, sogenannte Antiepileptika, können schwere Störungen im Knochenstoffwechsel auslösen. Sie können Enzyme stimulieren, die daraufhin Vitamin D im Körper abbauen. Da Vitamin D wichtig für die Calciumverwertung und die Knochenmineralisierung ist, kann es langfristig Osteoporose verursachen.

Chemotherapeutika stören Mikronährstoff-Aufnahme

Therapien, die zu Kau- und Schluckstörungen, Schäden in der Mundschleimhaut oder zu Durchfall und Erbrechen führen, verhindern eine ausreichende Mikronährstoffaufnahme über die Nahrung. Dazu gehört z.B. die Chemo- und Strahlentherapie. In solchen Situationen ist es besonders wichtig, die Ernährung zusätzlich mit einer breiten Mikronährstoffbasis zu unterstützen.

Fallbeispiel Diabetes

Typ-2-Diabetiker müssen eine Vielzahl verschiedener Medikamente einnehmen. Darunter befinden sich vor allem blutzuckersenkende Medikamente (z.B. Metformin), Cholesterinsenker (Statine) und Säureblocker (z.B. Pantopratzol). Diese drei Medikamentengruppen können Studien zufolge bei langfristiger Einnahme einen Mangel an Magnesium, Selen und Coenzym Q10 begünstigen. Um Folgen eines Mangels wie Nerven- oder Muskelstörungen vorzubeugen, sollte der erhöhte Bedarf durch eine Mikronährstoffversorgung ausgeglichen werden.

Diabetiker haben stoffwechselbedingt allgemein einen erhöhten Bedarf an: Vitamin B1, Folsäure, Vitamin B12, Vitamin D, Vitamin C, Magnesium, Chrom und Zink.

Auf diese Mikronährstoffe sollten Sie achten

Diese Tabelle ist ein Auszug aus dem Buch "Arzneimittel als Mikronärhstoffräuber" (Gröber/Kisters, 2. Auflage). Die vollständige Tabelle finden Sie im Buch auf den Seiten 175 ff. Das Buch erhalten Sie zum Beispiel bei Amazon.
Medikamentengruppe / Wirkstoffbeispiele Wechselwirkung mit Mikronährstoffen Anmerkungen und Tipps
Antiallergika
Antihistaminika: Ceterizin, Desloratadin, Fexofenadin, Levocabastin, Loratadin
Vitamin D, Vitamin C, Zink Vitamin D [25(OH)D: 40-60 ng/ml], Vitamin C und Zink können den Bedarf an Antiallergika verringern und allergische Beschwerden lindern.
Antibabypille
Estrogene: Ethinylestradiol, Estradiol, Gestagene, Levonorgestrel, Desogestrel, Dienogest
B-Vitamine (insbesondere Folsäure, Vitamin B2, Vitamin B6 und Vitamin B12) Mangel an B-Vitaminen (z.B. Folsäure , Vitamin B6): Risiko für Anstieg des Homocysteins und Gefäßkomplikationen, Homcystein beim Arzt kontrollieren! Mangel an Serotonin begünstigt: Depressionen, Stimmunsgschwankungen, Reizbarkeit.
Magnesium Magnesiummangel fördert den Anstieg des Calcium-Magneisum-Quotienten >2: Risiko für Gefäßkomplikationen (z.B. Thrombose) und Mangel an Serotonin.
Vitamin C, Vitamin E Mangel an Vitamin C und Vitamin E steigert die Belastung mit oxidativem Stress, Gefäßkomplikationen und Störung der Serotoninverfügbarkeit.
Zink, Selen Ein Mangel an Zink und Selen fördern Zuckerstoffwechselstörungen und Serotoninmangel.
Antibiotika
Aminoglykoside: Amikacin, Gentamicin, Tobramycin
Magnesium Aminoglykoside können schwere Magnesiummangelzustände auslösen. Magnesiummangel steigert das Risiko für Hör- und Nervenschäden.
Bluthochdruckmittel
Bluthochdruckmittel allgemein
Vitamin D, L-Arginin, Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA), Magnesium, Vitamin C, Coenzym Q10 Diese Mikronährstoffe können den Bedarf an Bluthochdruckmitteln verringern. Auf einen guten Vitamin-D-Haushalt sollte [25(OHD: 40-60 ng/ml)] man achten!
Betablocker: Atenolol, Bisopropol, Carvedilol, Metopropol, Nebivolol, Propranolol Coenzym Q10 Betablocker können Coenzym Q10 abhängige Enzyme (z.B. Mitochondrien) beeinträchtigen.
Vitamin B2, Magnesium Vitamin B2 (200-400 mg/d) und Magnesium (400-600 mg/d) unterstützen die Wirksamkeit von Propranolol in der Migränetherapie.
Cholesterinsenker
Statine: Atorvastatin, Simvastatin, Rosuvastatin, Pravastatin, Fluvastatin, Lovastatin, auch Kombinationen von Simvastatin und Ezetimib
Coenzym Q10 (Ubiquinon)OX1, Ubiquinolred Statine hemmen die körpereigene Sythese von Coenzym Q10 sowie den Q10-abhängigen Stoffwechsel in den Mitochondrien. Folge: erhöhtes Risiko für Diabetes, Gedächtnisverlust, Herz-, Skelettmuskelschwäche, Störungen der Nieren-, Pankreas- und Leberfunktion. Empfehlung: 100-300 mg Coenzym Q10 täglich.
Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) Omega-3-Fettsäuren (z.B. 1,5 g EPA/DHA täglich) verbessern die bluttfettsenkende Wirkung der Statine.
Selen Statine können den Haushalt der Selenoproteine stören. Selen unterstützt den Coenzym Q10-Soffwechsel. Empfehlung: 100-200 µg Selen täglich. Kontrolle des Selen-Status (Ziel: 130-155 µg/l im Vollblut).
Vitamin D Vitamin D verbessert die bluttfettsenkende Wirkung der Statine und verringert die statinbedingten muskulären Beschwerden. Kontrolle des Vitamin D-Status (Ziel 25(OH) D: 40-60 ng/ml bzw. 100-150 nmol/l).
Diabetesmittel
Biguanide: Metformin
Coenzym Q10, Vitamin C Antioxidanzien wie Coenzym Q10 (100 mg/d) und Vitamin C (500 mg/d) verringern oxidativen Gefäßstress und unterstützen die Wirkung von Metformin.
Chrom Chrom (500-1000 µg/d) verbessert den zellulären Insulinstoffwechsel und die Wirkung von Metformin.
Magnesium Magensium (Serum: 0,8-1,15 mmol/l) verbessert die zelluläre Insulinempfindlichkeit und die Wirkung von Metformin. Insulin steigert über den Na+/Mg2-Exchanger den renalen Magnesiumverlust über die Nieren. Langzeittherapie mit Metformin stört die Magnesiumverwertung über Interaktion mit dem Melastatin-Kanal TRPM6.
Magen-Darm-Mittel
Antazida: Aluminiumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Aluminium-Magnesium-Silikat
Alle Mikronährstoffe Bei regelmäßiger Einnahme dieser Antazida wird die Aufnahme und Verwertung aller Mikronährstoffe (z.B. B-Vitamine, Calcium, Magnesium, Eisen, Zink), die pH-abhängig resorbiert werden, gestört.
Protonenpumpenhemmer, PPI: Omeprazol, Pantoprazol, Esomeprazol, Rabeprazol, Lansoprazol Knochenwirksame Mikronährstoffe (Calcium, Vitamin D, Vitamin C, Eisen, Zink, Magnesium, B-Vitamine) Hemmung der pH-abhängigen Resorption. Regelmäßige Einnahme von PPI erhöhen das Risiko für Knochenfrankturen deutlich. Grundsätzlich sollte bei einer Therapie mit PPI der Vitamin D-Status [25(OH)D: 40-60 ng/ml] normalisiert werden. Einnahme: initial 40 x (Sollwert in nmoll/l - Istwert in nmol/l) x kg KG; dann 40-60 I.E. Vitamin D pro kg KG/d. Calcium sollte in gut verfügbarer Form als Calciumcitrat oder -lactogluconat ergänzt werden.
Magnesium Hemmung der pH-abhängigen Magnesiumresorption und -verwertung. Unter PPI können schwere Magnesiummangelzustände (Hypomagnesiämien) auftreten.
Vitamin B12, Folsäure Hemmung der pH-abhängigen Vitamin B12-Resorption. Folge: Bei regelmäßiger Einnahme Vitamin B12-Mangel. Risiko für Nervenstörungen, Hirnathropie und Osteoporose. Unter regelmäßiger Therapie mit PPI sollte Vitamin B12 (500-1000 µg/d) eingenommen werden. Vitamin B12- und Homocysteinspiegel beim Arzt zweimal im Jahr kontrollieren! Empfehlenswert: B-Komplex mit allen 8 B-Vitaminen.
Schilddrüsenhormone
Schilddrüsenhormone: Levothyroxin, L-Thyroxin
Calcium, Eisen Hinweis: Calcium und Eisen vermindern Resorption von L-Thyroxin. Folge: reduzierte Bioverfügbarkeit und Wirkung (auch Wirkstoffschwankungen) von Schilddrüsenhormonen. Einnahmeabstand mindestens 1-2 h.
Selen Selen optimiert den Schilddrüsenhormon-Stoffwechsel und verbessert die Aktivierung von T-Thyroxin (T4) zu Triiodethyronin (T3). Auch Entzündungsprozesse in der Schilddrüse (z.B. bei Hashimoto) werden durch Selen reduziert. Bei Schilddrüsenhormon-Therapie sollte grundsätzlich der Selenstatus labordiagnostisch objektiviert (-> Vollblutspiegel: 130-150 µg/l) und bei Mangel durch individuelle Supplementierung von Natriumselenit kompensiert bzw. optimiert werden.
Schmerzmittel
Paracetamol
L-Gluthathion, L-Cystein Paracetamol verbraucht in hoher Dosierung den L-Gluthathion- und L-Cystein-Pool in den Mitochondrien der Leberzellen. Folge: Leberschäden.
Entzündungshemmer: Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen, Diclofenac Vitamin C ASS steigert in hoher Dosierung die renale Ausscheidung von Vitamnin C. Vitamin C kann die Magenverträglichkeit von ASS verbessern. Bei Einnahme von ASS (z.B. 2 x 500 mg ASS/d bei Fieber oder Erkältungskrankheiten) its zusätzlich die Einnahme von Vitamin C (z.B. 500 mg/d, p.o.) sinnvoll.
Vitamin E Das Antioxidans Vitamin E unterstützt die antientzündliche Wirksamkeit und verringert die gastrointenstinalen Nebenwirkungen von Entzündungshemmern wie Diclofenac. Unter Arthrosetherapie mit Diclofenac kann die Einnahme von Vitamin E (z.B. 500 I.E./Tag) zusammen mit anderen Antioxidanzien, wie Selen und Vitamin C die Wirkung und Nebenwirkungen verbessern bzw. verringern.

Mikronährstoffmangel: Wie groß ist Ihr Risiko?

Es ist bereits nicht einfach, seinen durch Medikamenteneinnahme erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen zu decken. Hinzu kommt, dass sich der Bedarf an Mikronährstoffen zusätzlich weiter erhöhen kann. Folgende Gruppen sollten besonders auf eine gute Versorgung achten:
  • Menschen mit Stress, seelischen und körperlichen Belastungen
  • Ältere Menschen (z.B. durch altersbedingt gestörte Stoffwechsel- und Organfunktionen, geringere Nahrungsaufnahme)
  • Personen mit Magen-Darm-Störungen (verminderte Aufnahme an Mikronährstoffen)
  • Chronisch Kranke
  • Berufstätige (z.B. erhöhter Bedarf durch einseitige Ernährungsgewohnheiten, Stress, Genussmittelkonsum)
  • Kinder und Jugendliche (z.B. erhöhter Bedarf durch Wachstum)
  • Schwangere und Stillende

Eine optimale Versorgung mit allen Mikronährstoffen ist die Basis für ein langes und gesundes Leben

Eine stabile Gesundheit und hohe Vitalität bis ins fortgeschrittene Alter sind bei den meisten Menschen ganz oben auf der persönlichen Wunschliste zu finden. Eine ausgewogene, vollwertige Ernährung steht mit weiteren Faktoren wie Verzicht auf Zigaretten und Alkohol, Normalgewicht sowie ausreichend Bewegung in einer Reihe für ein langes und gesundes Leben. Das haben Forscher der renommierten Harvard-Universität in den USA1 herausgefunden. Eine optimale Versorgung mit Vitaminen und anderen Mikronährstoffen spielen hierbei eine bedeutende Rolle. Des Weiteren kam die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu dem Ergebnis, dass das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen bei Menschen, die sich gesund ernähren und täglich mindestens fünf Portionen Gemüse und Obst essen, nur halb so hoch ist.

Die DGE empfiehlt die Vollwerternährung als ideale kost. Diese umfasst zum größten Teil Lebensmittel, die besonders mirkonährstoffreich und gleichzeitig relativ kalorienarm sind. Doch heutzutage fällt eine gesunde und ausgewogene Ernährung immer schwerer und die unzureichende Aufnahme von Vitaminen und Spurenelementen ist weit verbreitet.

Es ist nicht immer leicht, den täglichen Bedarf an Mikronährstoffen zu decken

Das reichhaltige Angebot an Nahrungsmitteln aus aller Welt suggeriert auf den ersten Blick eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung. Jedoch gibt es einige Faktoren, die eine vollständige Abdeckung mit allen wichtigen Mikronährstoffen verhindern können:

Nicht ausgereiftes Gemüse und -obst

Aus Kostengründen werden Gemüse und Obst häufig vor der vollständigen Reife, also bevor alle Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe vollständig gebildet wurden, geerntet. Es enthält daher nur einen Bruchteil der Vitamine, die in frisch geerntetem, vollausgereiftem Obst und Gemüse stecken. Mit jedem Tag nach der Ernte verlieren sie weiter an wertvollen Vitaminen. Tipp: Achten Sie auf vollständig ausgereifte Gemüse- und Obstsorten aus biologischem und ökologischen Anbau.

Intensivierung der Landwirtschaft

Die einzelnen Sorten erwirtschaften immer größere Erträge und sind gleichzeitig nach der Ernte besonders lange haltbar. Auf der Strecke bleibt der Nährstoffgehalt. Tipp: Greifen Sie auf altbewährte Sorten zurück.

Einsatz von Pestiziden

Um die Höchstwerte für einzelne Pestizide nicht zu überschreiten wird meist ein ganzer Cocktail verschiedener Pestizide eingesetzt. Die dadurch resultierende Qualitätseinschränkung ist unumstritten. Tipp: Achten Sie auf Pestizid- und Schadstofffreiheit.

Stress im Alltag

Es bleibt nur wenig Zeit darüber nachzudenken, welche Lebensmittel eine gesunde Ernährung ausmachen und vor allem, diese auch zuzubereiten. Folglich werden übermäßig viele energiereiche Lebensmittel mit nur geringer Nährstoffdichte verzehrt (z.B. Fast-Food), die zu Nährstoffmängeln führen können. Tipp: Nehmen Sie sich Zeit, Ihre Ernährungsweise zu hinterfragen und zu optimieren.

Nur 5 % der Deutschen ernähren sich so, wie von der Fachwelt empfohlen

Mehr als 80 % der Deutschen glauben Umfragen zufolge, dass sie sich gesund und abwechslungsreich ernähren. Genauere Untersuchungen aber ergeben: Die eigene Einschätzung täuscht. In Wirklichkeit ernähren sich nur 5 % dauerhaft so, wie von der Fachwelt empfohlen 3 (Ergebnis der Nationalen Verzehrsstudie II). Nur bei wenigen Nährstoffen erreichen die Deutschen die Referenzwerte.

Bei folgenden Mikronährstoffen erreicht der genannte Anteil an Frauen bzw. Männer nicht die empfohlenen Mengen

Mikronährstoff Anteil Frauen, der die empf. Mengen nicht erreicht Anteil Männer, der die empf. Mengen nicht erreicht
Folsäure 86 % 79 %
Vitamin D 91 % 82 %
Vitamin E 49 % 48 %
Vitamin C 29 % 32 %
Vitamin B12 26 % 8 %
Eisen 58 % 14 %

Es ist wichtig, die Ernährung mit einer breiten und möglichst natürlichen Basis an allen Vitaminen, Spurenelementen sowie sekundären Pflanzenstoffen zu optimieren.

Ideal hierfür sind zum Beispiel flüssige Mikronährstoff-Konzentrate auf natürlicher Basis.

So stellen Sie Ihre Versorgung mit Mikronährstoffen sicher

Mikronährstoffe benötigen sich gegenseitig, sie sind wahre Teamplayer!

Jeder Mensch besteht aus über 70 Billionen Zellen. Ob Herz-, Darm-, Blut- oder Immunzelle: Sie alle können nur bestmöglich funktionieren, wenn sie optimal mit Vitaminen und Spurenelementen versorgt sind. Fehlt es an diesen kleinen Helfern, können unsere Zellen nicht "richtig arbeiten". Diese Störungen des normalerweise reibungslosen Ablaufs können früher oder später zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit, fehlende Motivation oder äußerliche Anzeichen wie glanzloses Haar, brüchige Nägel oder Gewichtszunahme und langfristig zu chronischen Krankheiten führen.

Es gibt nahezu keinen Stoffwechselschritt, an dem nicht mehrere Mikronährstoffe beteiligt sind. Im gesamten Stoffwechsel arbeiten alle Vitamine, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe Hand in Hand zusammen und benötigen sich gegenseitig. Mängel eines einzigen Mikronährstoffs sind daher extrem selten. Auch die nährstoffraubenden Faktoren wie Stress oder Medikamente verursachen immer einen erhöhten Bedarf mehrerer Mikronährstoffe, nicht nur eines Einzelstoffes.

Tipp: Natürliches Mikronährstoff-Konzentrat

Um einem Mangel an Mikronährstoffen während der Einnahme von Medikamenten vorzubeugen, eignet sich zum Beispiel ein Mikronährstoff-Konzentrat auf natürlicher Basis, mit dem Sie Ihre Mikronährstoffbasis auf breiter Ebene stabilisieren. Dieses sollte frei sein von Allergien auslösenden Inhaltsstoffen wie

  • Farb- und Aromastoffe
  • Konservierungsstoffe
  • Zusatz- und Hilfsstoffe
  • Pestizide
  • Gluten
  • Lactose
  • Süßstoffe

Optimal: Eine natürliche und breite Ernährungs-Optimierung

In die Gesundheit zu investieren, stellt uns vor Herausforderungen. Das Angebot an Vitaminpräparaten ist groß und unübersichtlich. Sie sind mittlerweile sogar in Drogeriemärkten erhältlich. Entscheidend beim präventiven Ansatz ist die natürliche Vielfalt. Hochwertige, auf natürlicher Basis geschaffene Mikronährstoffkonzentrate haben den Vorteil, die Mikronährstoff-Versorgung breitbandig auf eine höhere Basis zu heben. Zudem ist ihre Anwendung in der Regel bequem - auch für Kinder und ältere Menschen (z. B. als wohlschmeckender Saft).
Uwe Gröber, Mikronährstoff-Experte

Über den Autor

Uwe Gröber ist Apotheker und medizinisch-wissenschaftlicher Leiter der Akademie für Mikronährstoffmedizin. Als einer der führenden Mikronährstoff-Experten Europas ist er seit über 25 Jahren aktiv in der Aus- und Fortbildung von Ärzten, Apothekern und Ernährungswissenschaftlern. Daneben ist er Herausgeber der Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin und Autor zahlreicher Publikationen und Fachbücher. Uwe Gröber ist aktives Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Prävention und integrative Onkologie (PRIO) der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG).